lm Tell» von Friedrich Schiller mit gemeinsamen Kräften zu inszenieren. Entstanden ist ein einzigartiges Angebot. Von März bis November 2004 soll Wilhelm Tell ganzheitlich erlebbar gemacht werden.Mitte Dezember letzten Jahres wurde die Dachorganisation in Form einer einfachen Gesellschaft aus der Taufe gehoben. Ihre Aufgaben und Ziele sind die Auseinandersetzung mit dem Tell-Mythos und der Wirkungsgeschichte, die optimale Koordination der verschiedenen Veranstaltungen, die Vermarktung des 200-Jahr-Jubiläums und der drei Hauptanlässe - die Tellspiele in Altdorf, die Freilichtspiele auf dem Rütli und die Ausstellung im Musée Suisse in Schwyz -, die wirtschaftliche und touristische Förderung in Uri und der Zentralschweiz, die Förderung von Uri als Wohn-, Arbeits- und Freizeitort sowie die Öffnung der Marketingplattform für vielseitige Rahmenveranstaltungen und touristische Angebote.
Breit abgestützte TrägerschaftDie Trägerschaft wird vom Kanton Uri, der Gemeinde Altdorf, Tourist Info Uri, der Tellspiel- und Theatergesellschaft Altdorf, Lukas Leuenberger Produktionen, Bern, und Musée Suisse, Forum der Schweizer Geschichte, Schwyz, gebildet. Das Exekutivkomitee wird gemeinsam von Ständerat Hansruedi Stadler und Markus Züst präsidiert und geleitet. Ihm gehören als Mitglieder Regierungsrat Josef Arnold, Christine Widmer Baumann, Gemeinderätin Altdorf, Stefan Aschwanden, Museumsleiter Musée Suisse, Lukas Leuenberger, Produktionsleiter LLP & P AG, Leo Brücker, Vizepräsident der Tellspielgesellschaft, und Marco Fäh, Leiter Tourist Info Uri, an. Im Ausschuss haben ebenfalls Hansruedi Stadler und Markus Züst das Co-Präsidium und die Leitung inne. Darin vertreten sind ausserdem Iwan Rickenbacher, Kommunikation und Beratung, Irene Denzler, Werbung und Kommunikation, sowie Josef Schuler, Amt für Kultur.
Aus den Beiträgen der Gesellschafter stehen der Dachorganisation 300`000 Franken als finanzieller Grundstock zur Verfügung. Ziel ist es, Sponsoringeinnahmen und zusätzliche Mittel von 1 bis 1,5 Millionen Franken zu generieren. Co-Präsident Markus Züst ist sehr zuversichtlich, dass dies gelingen wird. Letztlich wird davon abhängen, inwieweit die geplanten Rahmenveranstaltungen durchgeführt werden. Die drei Hauptevents sind gemäss Markus Züst bereits gesichert.
Mit nachhaltigem EffektDas Verbindende zwischen den drei Hauptveranstaltungen sind der «Tell»-Stoff und die Landschaft. Ein Novum bildet dabei die Einladung der Urschweiz an Weimar beziehungsweise der Brückenschlag zwischen der Landschaft Tells und der Hauptstadt der deutschen Klassik. Am 17. März jährt sich die Weimarer Uraufführung des berühmtesten Schweizer Theaterstücks zum 200. Mal. Dieser runde Jahrestag gibt Anlass, 2004 dieses Werk von internationalem Rang in ausserordentlicher Weise zu feiern. «Das Gipfeltreffen der beiden historischen Tell-Bühnen in der authentischen Landschaft gibt kulturschweiz 2004' ein unvergleichliches Profil, welches in dieser Form konkurrenzlos, nicht kopierbar und auf lange Zeit nicht wiederholbar ist», schwärmt Markus Züst, der sich überdies von diesem Grossevent über das Ausführungsjahr hinaus Impulse für Wirtschaft, Kultur und Tourismus verspricht. Die wichtigsten Stätten der Alten Eidgenossenschaft rund um den Vierwaldstättersee sollen in idealer Weise in die Aufführungen und die Rahmenveranstaltungen einbezogen werden.
Für ein breites PublikumDie Veranstaltungen von «kulturschweiz 2004» sollen in Verbindung mit den touristischen Angeboten die ganze Schweizer Bevölkerung ansprechen. Ebenso sollen zahlreiche Tell- und Schiller-Begeisterte aus dem benachbarten Ausland, speziell aus der Region Weimar und Umgebung, motiviert werden, die Urschweiz zu besuchen. Erwartet wird zudem eine grosse Medienresonanz im In- und Ausland, die dazu beitragen soll, das Interesse der Öffentlichkeit zu wecken und das Bild des Nationalhelden in einen neuen Kontext zu stellen. Speziell kulturell interessierten Kreisen will man die Möglichkeit bieten, sich mit den Figuren Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von Goethe und Wilhelm Tell neu zu befassen. Und nicht zuletzt soll Jugendlichen durch den Erlebnischarakter und die didaktischen Angebote ein neuer, zeitgemässer Zugang zu Schillers «Wilhelm Tell» ermöglicht werden.
Aussenstationen als SchaufensterAls thematische Wegweiser in der Landschaft Tells sind Installationen im Freien geplant: in Altdorf, Bürglen, auf dem Rütli, bei der Tellsplatte, in der Hohlen Gasse sowie auf den Passagierdampfern Uri und Schiller, die als bewegliche Aussichtsplattformen dienen. Diese Aussenstationen präsentieren im Sinne von Schaufenstern je einen Aspekt der Ausstellung: auf den Schiffen etwa Beispiele des Tell-Tourismus, in Altdorf Informationen zu den ersten Tellspielen von 1899. Nebst der Werbewirksamkeit für «kulturschweiz 2004» soll durch diese visuellen Signale der Handlungsraum Tells abgesteckt und erfahrbar gemacht werden.
Urs Hanhart