u eingerichtet hat. Der Historische Vereine Uri setzt sich seit über 100 Jahren unermüdlich für die Pflege und Förderung der Geschichte unseres Landes ein.
Die Dätwyler Stiftung Altdorf verleiht den Preis zum vierten Mal. Der erste Dätwyler-Preis ging an die Tellspielgesellschaft Altdorf, der zweite an Dr. Hans Stadler-Planzer als Verfasser der mehrbändig geplanten Geschichte des Landes Uri und der dritte an den Musiker Franz Muheim, dessen Flüeler Orgelkonzerte weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt sind.
Der vierte Dätwyler-Preis gilt nun dem Historischen Verein Uri. Er war der Begründer der ersten Sammlung urnerischen Kulturgutes, das ursprünglich im Meierturm zu Bürglen zusammengetragen wurde. 1906 erbaute der junge Verein dann aus eigener Kraft das Historische Museum an der Gotthardstrasse 18 in Altdorf, das in den vergangenen zwei Jahren um- und ausgebaut wurde. Dieses Vorhaben zehrte aber, wie Baukommissionspräsident Peter Baumann, Altdorf, kürzlich an der GV des Vereins ausführte, an der Substanz. Obwohl mit privaten Spenden, mit Subventionen des Bundes, des Kantons und der Gemeinden sowie dem Einsatz von eigenem Kapital 2,2 Millionen Franken zusammenkamen, verbleibt dem Verein immer noch eine Restbauschuld von über 400`000 Franken.
Der Preis der Dätwyler Stiftung, die das Vorhaben in den vergangenen Jahren bereits mit 75`000 Franken unterstützt hatte, soll nun ein äusseres Zeichen des Dankes für den grossen Einsatz im Dienste der Urner Kultur und Geschichte sein. Er ist aber auch eine Anerkennung und Würdigung für die Herausgabe der Vereinsschrift «Historisches Neujahrsblatt», das seit 1895 regelmässig erscheint und eine Fülle an urnerischer Geschichte enthält. Nur wenige wissen, dass der Historische Verein Uri, der mit 557 Mitgliedern zu den grossen kulturell tätigen Urner Vereinen zählt, auch die Burgruine Attinghausen unterhält und betreut.
Mit diesem Preis soll aber auch das langjährige Stiftungsratsmitglied Karl Iten geehrt werden. Der im März dieses Jahres verstorbene Grafiker und Buchautor war 23 Jahre lang Konservator des Historischen Museums Uri, das er in sorgfältiger Arbeit zur Renovation und zum heutigen Neuzustand geführt hat.
Die Dätwyler Stiftung AltdorfDie Dätwyler Stiftung wurde am 16. Juni 1990 von Peter und Max Dätwyler gegründet und weist derzeit ein Stiftungsvermögen von 16,2 Millionen Franken aus. In den zehn Jahren ihres Bestehens konnte die Stiftung Vergabungen von 2,929 Millionen Franken vornehmen. Davon gingen rund drei Viertel an Gesuchssteller aus dem Kanton Uri oder an Personen und Institutionen, die mit Uri eng verbunden sind.
1997 kam, im Zusammenhang mit der Übernahme der Liegenschaft Bahnhofstrasse 27 eine weitere Schenkung von 2,6 Millionen Franken von Max Dätwyler hinzu, die zur Finanzierung des Gebäudeunterhalts und der Betriebskosten dient. Der 1924 als Wohnhaus der Familie Dätwyler-Gamma erbaute Herrensitz wurde inzwischen der Musikschule Uri als Haus der Musik zur kostenlosen Benützung zur Verfügung gestellt, während der mit einmaligen Kunstwerken bereicherte «Garten der Musik» der ganzen Bevölkerung offen steht.
Im Vordergrund der jährlichen Vergabungen stehen die Kunst- und Musikförderung, die Unterstützung der Herausgabe von Büchern, die Pflege des Danioth-Erbes, das Historische Museum Uri, Restaurierungen innerhalb des Kantons sowie Gesundheit und Sport, Jugend und Alter. Ein Stiftungsrat wird neu von Ständerat Hansheiri Inderkum, Altdorf, präsidiert, der nach zehn Jahren den Gründerpräsidenten Peter Baumann, Altdorf, ablöste. Hans Ulrich Dätwyler, Schattdorf, ersetzte gleichzeitig Ernst Naef, Altdorf, als Geschäftsführer.
Die Übergabe des Preises, der für dieses Mal mit 25`000 Franken dotiert ist, findet am Freitag, 19. Oktober, um 17.30 Uhr, im Historischen Museum Uri an der Gotthardstrasse in Altdorf statt. Die interessierte Öffentlichkeit ist zu diesem Festakt und zum anschliessenden Apéro herzlich eingeladen.
Kurt Zurfluh