Zur Fahne am Gidelmontag

Am Gidelmontag, 26. Februar, waren ranghohe Offiziere, Politikerinnen und Politiker zur Fahnenübernahme des Geb Füs Bat 87 eingeladen. Sie fand fand auf dem Areal des Eidgenössischen Zeughaus in Amsteg statt. Der KOmmandant, Oberstleutnant im Generalstab Ivo Schillig, legte die WK-Ziele ...
01.03.2001
. Peter Mattli überbrachte die Grüsse und besten Wünsche der Urner Regierung.

Kommandant Ivo Schillig gab an der Fahnenübernahme die Ausbildungsziele bekannt. Es sei ein spezieller WK: Nebst dem Einrücken am Gidelmontag gebe es noch andere Besonderheiten. Zum erstenmal bestehe das Bataillon nur aus vier Kompanien. Bekanntlich werden die Bestände der Armee immer kleiner - besonders beim Kader. Der Bestand konnte dank 120 Mann, die bei Geb Füs Bat 87 einen Gast-WK leisten, einigermassen gesichert werden. Für die Besetzung der Kompaniekommandanten mussten «Aushilfen» gesucht werden. So führt erstmals ein Major - Roger Walker - eine Kompanie. Bataillonskommandant Ivo Schillig dankte allen für die Bereitschaft, «Aushilfsaufgaben» zu leisten. Neu ist auch, dass das Bataillon allein, das heisst ohne Regiment, im WK ist.

«Militärisch zünftig, menschlich vernünftig»

Im Mittelpunkt des diesjährigen Wiederholungskurses steht die Ausbildung an Waffen sowie die Einführung von neuen Techniken und Systemen (Restlichtverstärker mit Laser Pointer, neues Telefon und Funkgerät). Die Ausbildung sei in den vergangenen Jahren infolge von notfallmässigen Bewachungsaufgaben ins Hintertreffen geraten. Die Festungsbrigade 23 unter der Führung von Brigadier Urs Hürlimann hat folgendes Motto formuliert: «Militärisch zünftig, menschlich vernünftig». «Zusammen mit einer motivierten Mannschaft hoffe ich, diesem Motto zu folgen», sagte Ivo Schillig. Er wünschte allen Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten einen erfolgreichen und unfallfreien Dienst. «Wenn jeder seine Aufgabe erfüllt, werden wir gemeinsam Erfolg haben.»

Mit dem Fahnenmarsch und der Nationalhymne wurde der Akt in Amsteg abgeschlossen. Beim anschliessenden Apéro bot sich Gelegenheit zum Gedankenaustausch. Die erste Kompanie steht unter der Leitung von Hauptmann Georg Bless und ist in Göschenen stationiert. Die PAL Kompanie wird vom Major Roger Walker geführt und hat ihren Standort in Schattdorf. Hauptmann Mathias Amgwerd führt die schwere Minenwerferkompanie und ist in Bürglen stationiert. Die Stabskompanie steht unter dem Kommando von Hauptmann Markus Christen; sie ist in Erstfeld und in Attinghausen untergebracht.

Grusswort des Urner Sicherheitsdirektors

Die militärische Ausbildung steht dieses Jahr im Vordergrund, nach dem das Urner Bataillon im WK 1999 in Genf einen subsidiären Auftrag erfüllte und die Botschaften verschiedener Länder bewachte. Im Hinblick auf die bevorstehende Armeereform («Armee XXI») ist auch das Schicksal des Urner Bataillons ungewiss. «Sicher ist, dass die Armee XXI' unverändert am Grundsatz der Milizarmee festhält, wir auch in Zukunft neutral bleiben und ein Beitritt zur Nato nicht zur Diskussion steht. Auch Friedenserzwingung stellt für uns keine Option dar», betonte der Sicherheitsdirektor des Kantons Uri, Peter Mattli. Die neue Armee soll infolge der geänderten Bedrohungslage kleiner, moderner und schlagkräftiger werden. «Während des Zeitraums des kalten Krieges war unsere Armee hauptsächlich auf die Verteidigung ausgerichtet. Heute treten Aufgaben wie Friedensunterstützung und Existenzsicherung in den Vordergrund. Mittelfristig sind militärische Konflikte zwischen Staaten in Europa wenig wahrscheinlich. Innerstaatliche Konflikte, Verbreitung von Waffen aller Art sowie grenzüberschreitende Grossverbrechen führen nunmehr zu einem zunehmenden diffusen Bild der Gewalt mit strategischem Ausmass.»

Peter Mattli verwies auf den sicherheitspolitischen Bericht 2000: «Er hat drei Aufgaben für die Armee ergeben. Die Armee soll Beiträge zur internationalen Friedensunterstützung und Krisenbewältigung, zur Raumsicherung und Verteidigung sowie subsidiäre Einsätze zur Prävention und Bewältigung existenzieller Gefahren leisten können.» Die «Armee XXI» werde, wie Uri das von seinem Bataillon kenne, auch künftig dann zum Einsatz kommen, «wenn natur- und zivilisationsbedingte Katastrophen mit den auf die normale Lage ausgerichteten Strukturen und Mittel (Polizei, Feuerwehr, öffentliches Gesundheitswesen et cetera) nicht mehr bewältigt werden können». Vermutlich werde sich der jetzige Charakter des Urner Bataillons als reine kantonale Truppe in der Armee XXI' alleine schon aus Gründen der fehlenden Personalbestände nicht mehr aufrechterhalten lassen. «Die Rekrutierung wird sich in dem Sinne geographisch öffnen müssen, wenn sich künftig die militärischen Verbände regional zusammensetzen. Die Urner Soldaten werden in Zukunft in der Armee XXI' mit Luzernern, Schwyzern, Zugern, Obwaldnern und Nidwaldnern Militärdienst leisten», erklärte Peter Mattli. Und er erinnerte an die veränderlichen, aber immer noch vorhandenen Bedrohungen und Gefahren. «Unsere Armee ist, auch wenn gewisse politische Meinungen uns das Gegenteil suggerieren wollen, weiterhin der Garant für Sicherheit und Frieden. Die Armee befasst sich in erster Linie mit aktuellen und möglichen künftigen militärischen Risiken. Sie trägt wesentlich zur Gewaltprävention, zur Stabilität unseres Landes und zur Meisterung existenzieller Notlagen bei. Die Soldaten des Urner Bataillons haben in der Geschichte dieser Truppe mit ihrem militärischen Können und ihrem Einsatzwillen immer dazu beigetragen, dass das Gebirgsfüsillierbataillion 87 als Leistungsträger beziehungsweise als Vorzeigebataillon im Gebirgsarmeekorps galt und gilt.» Regierungsrat Peter Mattli wünschte allen einen unfallfreien und sonnigen WK 2001, bei dem auch die Geselligkeit nach getaner Arbeit nicht zu kurz kommen soll.



Urban Camenzind


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