Zwei Berufsschullehrer im Ruhestand: Ein Oldtimer für zwei «Oldies»

Nach 30 respektive 31 Jahren Lehrertätigkeit treten Franz Gisler (62) und Walter Bissig (65) diesen Sommer in den Ruhestand ein. Den Abschied wusste die Berufsschule Uri gebührend zu würdigen. Am Montagmorgen, 26. Juni, wurden die beiden Pensionsanwärter mit dem «Marmon» - der ...
26.06.2000
e des Kantons Uri» - in die Schule chauffiert.

Franz Gisler unterrichtet seit 30 Jahren in fast allen Klassen der Berufsschule Uri Fachrechnen, Fachzeichnen und Werkstoffkunde. Mit 62 Jahren lässt er sich diesen Sommer frühzeitig pensionieren. Von 1955-1959 absolvierte er die Lehre als Mechaniker bei der MFA. Von 1969-1974 war er dort Lehrlingschef. 1970 übernahm er ein Pensum als nebenamtlehrer an der Berufsschule Uri, wo er ab 1974 vollamtlich angestellt war. In seiner Tätigkeit als Lehrer hat Franz Gisler insgesamt rund 3 000 Lehrtöchter und Lehrlinge ausgebildet.

Ein viertel Franken Stundenlohn

Selber Lehrling verdiente Franz Gisler 25 Rappen Stundenlohn und hatte zwei Wochen Ferien. Die Gewerbeschule begann jeweils im Anschluss an die Arbeit um 16.00 Uhr und dauerte bis 18.00 Uhr. Als Schulgebäude dienten der Winkel oder das Zeughaus in Altdorf. Nach der Lehre verdiente Franz Gisler 600 Franken monatlich.
Rektor Walter Bachmann betonte gegenüber dem «Urner Wochenblatt», dass Franz Gisler an der Berufsschule immer gerne unterrichtet habe. Das Lehrerteam und die gute Partnerschaft mit den Lehrbetrieben seien für ihn immer eine grosse Motivation gewesen.

Rasante Entwicklungen

Walter Bissig tritt nach 31 Dienstjahren 65-jährig in den Ruhestand. Von 1952-1954 arbeitete er bei der DAG, da er damals keine Lehrstelle finden konnte. Von 1954-1958 absolvierte er seine Lehre als Elektromonteur bei den Gemeindewerken Erstfeld, wo er nach seiner Lehrzeit weiterhin beschäftigt war. 1969 stieg er als nebenamtlicher Lehrer bei der Berufsschule Uri ein. Als Verantwortlicher für die fachliche Ausbildung hat er während seiner Unterrichtstätigkeit etwa 600 Elektromonteure ausgebildet.
Walter Bissig hat eine riesige Entwicklung in der Elektorbranche und beim Telefon selber miterlebt. Er war noch mit dem «Telefon 1929» konfrontiert, welches 1950 und 1970 überarbeitet wurde zum «Telefon 1950» und «Telefon 1970». 1980 wurde mit dem «Tritel» der Markt aufgebrochen, und bis heute geht die Entwicklung mit fast unglaublicher Geschwindigkeit weiter. Trotzdem war Walter Bissigs bekanntester Spruch: «Ein Stromer muss lediglich das Ohmsche Gesetz und ein bisschen etwas dazu lernen.»

Markus Arnold


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