ihren Erlebnissen und Eindrücken.
Für die «Hitzewelle» der vergangenen Woche hatten Andreas Gisler, Attinghausen, und Thomas Hodler, Haldi, wohl nicht viel mehr als ein müdes Lächeln übrig. Während ihres dreiwöchigen Arbeitseinsatzes auf den Salomon Inseln hatten sie Zeit, sich an hohe Temperaturen zu gewöhnen. «Wenn man aus dem klimatisierten Hotel ins Freie kam, war es, als betrete man im Winter in eine überheizte Skihütte», berichtete Thomas Hodler. «Mit dem Unterschied, dass man nicht Handschuhe und Mütze auszog, sondern zur Arbeit ging.»
Nicht nur GeldspendeDie Idee zur Hilfsaktion auf den Salomon Inseln entstand auf der EWA-Weihnachtsfeier 2002. In einer spontanen Sammelaktion unter den Mitarbeitenden zu Gunsten des Hilfswerks Central Hospital Honiara kamen rund 3 000 Franken zusammen. Das Elektrizitätswerk Altdorf steuerte noch einmal den gleichen Betrag bei, sodass schliesslich 6 000 Franken überwiesen werden konnte. Bei dieser Geldspende wollte man es nicht belassen, und so beschloss die Geschäftsleitung, diese mit einer Hilfeleistung vor Ort durch zwei Elektromonteur-Lehrlinge zu ergänzen.
ArbeitsmentalitätAm Dienstag, 6. Mai, trafen Andreas Gisler und Thomas Hodler, beide im 3. Lehrjahr, in Honiara auf den Solomon Islands ein. Dort halfen sie mit, Steuerungen für Wasserpumpen am Central Hospital zu installieren. «Uns wurde gesagt, dass das Spital schon einmal sechs Wochen lang kein fliessendes Wasser hatte», so Andreas Gisler. Mit den neuen Wasserpumpen sollte sich dies nicht wiederholen.
Gewöhnungsbedürftig war für die beiden Lehrlinge nicht nur die Hitze sondern auch die Arbeitsmentalität der einheimischen Handwerker. «Gearbeitet wird dort in Solomon-Time'», erklärte Thomas Hodler, was übersetzt heisst, dass die Arbeiter manchmal um 8.00, manchmal um 9.00 Uhr eintrafen und manchmal überhaupt nicht. Dafür fand sich immer Zeit für eine kurze Plauderei.
In Gizo, rund 400 Kilometer von Honiara entfernt, halfen Andreas Gisler und Thomas Hodler beim Umbau eines Spitals mit. Sicheheits- und Installationstechnik seien dabei nicht mit den Schweizer Standarts zu vergleichen, so die Lehrlinge. Und so fand man schon mal eine fast ungesichterte Trafosstation mit 11 000 Volt oder Eidechseneier in einem Schalter. «Rund 1 Stunde nachdem wir im Operationssaal die Lampen installiert hatten, lag schon der erste Patient auf dem Operationstisch», erinnert sich Andreas Gisler.
«Vollkommen andere Kultur»Die beiden Elektromonteur-Lehrlinge zogen eine positive Bilanz ihres Arbeitseinsatzes. «Mich haben die Leute beeindruckt, sie waren sehr freundlich und gesprächig und überhaupt nicht gestresst», so Thomas Hodler. «Es ist eine vollkommen andere Kultur», ergänzte Andreas Gisler, «und obwohl die Menschen verglichen mit uns eigentlich arm sind, sind sie glücklich.» Wenn sich die Gelegenheit ergibt, könnten sich beide vorstellen, wieder einmal an einer ähnlichen Aktion teilzunehmen.
Beeindruckt zeigten sich die beiden Urner auch von der Kultur der Salomon Inseln. Das Essen habe vorzüglich geschmeckt und auch von den einheimischen Tänzen liess man sich mitreissen. Als Geschenk für ihren Arbeitgeber brachten sie eine geschnitzte Holzmaske mit, welche zukünftig an den ungewöhnlichen Arbeitseinsatz erinnern wird.
Stefan Arnold