Zweifacher Sieg der Geschwister Lustenberger

In einem packenden Zweikampf unterlag der Exil-Urner André Marti erst auf den letzten Metern dem Überraschungsmann des Tages, Martin Lustenberger aus Kriens.
14.06.2011
Die 30. Austragung des Haldi-Berglaufes vom Pfingstsamstag, 11. Juni, fand bei kühler und regnerischer Witterung statt. Trotzdem nahmen 151 Läuferinnen und Läufer das harte Rennen von Schattdorf zum Butzenboden (Höhendifferenz 1419 Meter) in Angriff. Für OK-Präsident Werner Arnold und seine rund 50 Helferinnen und Helfer war es wichtig, den treuen Bergläuferinnen und Bergläufern optimale Rahmenbedingungen zur Verfügung zu stellen. So waren die Athleten, auch zahlreiche aus Deutschland, begeistert von der Strecke, und nicht weniger schätzten sie die tolle Atmosphäre sowie den Kaffee und den Kuchen, welche sie nach den Strapazen auf Oberfeld serviert bekamen.

Packende Zweikämpfe

Einer der Favoriten im stark besetzten Teilnehmerfeld war der Exil-Urner André Marti, wohnhaft in Samedan, der mit seinen 33 Jahren schon zum 20. Mal am Start war. Kurz nach dem Start setzten sich der deutsche Markus Jenne und André Marti leicht vom Feld ab. Den «Alpenrösli»-Preis von Bärti Planzer sicherte sich der Deutsche in einem kurzen Zwischenspurt. Fast 1 Minute später folgte der 23-jährige Martin Lustenberger, Sieger des Bannalper und des Schwarzenberglaufs vom vergangenen Jahr. Auf der Strecke vom «Alpenrösli» nach Oberfeld zündete dieser den Turbo, überholte Markus Jenni und schloss zu André Marti auf.
Auf dem steilen Schlussstück zum Ziel auf dem Butzenboden entwickelte sich ein erbitterter Zweikampf zwischen André Marti und Martin Lustenberger. Erst kurz vor dem Ziel gelang es dem junge Krienser, den Bündner zu überholen und sich mit 3 Sekunden Vorsprung ins Ziel zu retten. Markus Jenne, vor Wochenfrist am Rütlischwur-Gedenklauf noch vor André Marti klassiert, verlor 1.29 Minuten auf André Marti. Überraschungssieger Martin Lustenberger, am Rütlilauf als Neunter klassiert, sagte nach seinem Sieg: «Heute habe ich mich am Start schon viel besser gefühlt als vor einer Woche, und das kühle Wetter ist mir entgegengekommen. Heute ging ich den ersten Streckenteil relativ verhalten an und konnte dadurch im letzten Drittel noch Kräfte freimachen, sodass es mir zum Sieg reichte.» Martin Lustenberger, der auf der Crossstrecke ebenso daheim ist, wird wegen eines längeren Amerikaaufenthalts an den nächsten Bergläufen fehlen.

Starke Leistungen der Urner Bergkraxler

Der Altdorfer Sascha Gwerder kam mit einem Rückstand von 6.08 Minuten auf den Sieger ins Ziel, was ihm zum undankbaren 4. Platz bei den Senioren I reichte. Bernhard Schuler aus Seedorf erreichte das Ziel mit einem Rückstand von rund 11 Minuten. Die nächstbesten Urner waren Robi Bricker, Unterschächen, Beat Baumann, Altdorf, und Andreas Gamma, Schattdorf. Besonders erwähnenswert ist die Leistung von Karl Arnold, Haldi, Franz Muheim, Flüelen, und Bruno Näpflin, Ennetbürgen, die an der 30. Austragung des Haldi-Berglaufes auch zum 30. Mal am Start waren. Der Urner Hoffnungsträger für die Zukunft ist der erst elfjährige Alessandro von Planta aus Schattdorf, der sich mitten im Feld auf Rang 85 klassierte.

Erster Berglauf für Bikerin Antonia Wipfli

Das Rennen der Damen wurde eine klare Sache für die 20-jährige Andrea Lustenberger aus Kriens. Die Schwester des Tagessiegers lief bei den Frauen unangefochten an der Spitze und erreichte das Ziel mit einem Vorsprung von 4.21 auf die Seedorferin Antonia Wipfli. Für Antonia Wipfli, besser bekannt als starke Bikerin, war es der erste Berglauf. «Mit hat es sehr gefallen, mich einmal in einer anderen Sportart zu versuchen. Starke Beinkrämpfe im letzten steilen Aufstieg haben eine noch bessere Zeit verhindert», sagte sie nach dem Wettkampf. Erfreulicherweise nahmen auch acht Nachwuchsskirennfahrerinnen, die zurzeit im nationalen Trainingszentrum an ihrer Kondition arbeiten, an diesem beschwerlichen Aufstieg teil.
Das Jugendrennen vom Mehrzweckgebäude Haldi bis nach Oberfeld bestritten 26 Personen. Am Nordic-Walk von Schattdorf via Haldi nach Oberfeld nahmen rund 20 Damen und Herren teil.

Paul Gwerder


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